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Biofeedback im Coaching

Bin ich jetzt entspannt?

Überlastungssituationen, die einen stressbedingten Leistungsabfall oder eine Burnout-Symptomatik nach sich ziehen, sind oftmals Anlass für ein Coaching. Die Auswirkungen, die chronischer Stress auf Menschen hat, sind vielfältig. Es gibt ein zentrales Thema, das dabei alle beschäftigt: fehlende Entspannung.

 

Ein Effekt, den Klienten berichten, ist der, nicht mehr in Kontakt mit sich selbst zu sein. Das bedeutet in anderen Worten, dass Gefühle und die einhergehenden körperlichen Empfindungen nicht mehr wahrgenommen werden oder dass der Klient sich in für ihn belastenden Situationen wie getrennt von seinem Körper empfindet. Es gelingt dem Klienten nicht, sich zu entspannen, oder er kann nicht sagen, wann er entspannt ist. Der Schlaf ist häufig gestört und wird als nicht erholsam erlebt.

 

Die Wissenschaft hat diese Phänomene weitreichend untersucht (vgl. Lazarus, 2006). Eine Kombination (unter anderem) von

  • gestörtem Hormonaushalt; so ist zum Beispiel die Produktion des Stresshormons Cortisol dauerhaft verändert,
  • wenig hilfreichen Verhaltensweisen, die sich etabliert haben; zum Beispiel behindert Alkohol am Abend während einer anstrengenden Projektphase – einfach gesagt – Tiefschlafphasen und daher die notwendige Entgiftung von Organen,
  • eskalierenden Gedankenschleifen; häufig werden Katastrophenszenarien visualisiert, der Sinn von Arbeit und Leben in Frage gestellt oder das Ausmaß der eigenen Möglichkeiten unterschätzt.

 

Im Coaching geht es nun darum, das Kohärenzempfinden des Klienten zu fördern. Das heißt, Gedanken, Emotionen und körperliche Empfindungen werden als stimmig erlebt. Eine tolle Möglichkeit, dieses Kohärenzempfinden zu steigern, ist der Einsatz von Methoden zum Biofeedback. Dabei erhält der Klient in Echtzeit Rückmeldung über Abläufe in seinem Körper und lernt, diese durch entsprechende Gedanken und Atemtechniken zu beeinflussen.

 

Ein weit verbreiteter Indikator ist dabei die Herzratenvariabilität (HRV): Je geringer die Variabilität zwischen den Herzschlägen, desto eher ist es ein Anzeichen für einen gestressten Organismus. Je größer die HRV, desto höher der Grad an “Kohärenz”, was zwar dem Zustand von Entspannung ähnelt, aber nicht gleicht (vgl. McCraty, 2002). Verantwortlich dafür sind unter anderem die Aktivitäten unserer beiden Nervensysteme – des Sympathikus und des Parasympathikus. Durch spezielle (Atem-)Techniken lernt der Klient, der parallel über einen Sensor direkt seine HRV am Bildschirm mitverfolgt, sich zu fokussieren. Dieser Ansatz wird dann genutzt, um beispielsweise belastende Gesprächssituationen zu trainieren und dabei möglichst gut in Kontakt mit sich selbst zu bleiben.

 

Die Wirksamkeit von Biofeedback im medizinischen Kontext hat eine lange Tradition und gilt mittlerweile für bestimmte Krankheiten als gesichert. So legen Studien nahe, dass bereits fünf Minuten Training im positiven HRV-Bereich einen sechsstündigen förderlichen Effekt auf unser Immunsystem haben. Im Coaching ist die Wirksamkeit von Biofeedback momentan noch nicht hinreichend wissenschaftlich belegt; erste Anzeichen deuten in die angesprochene Richtung.

 

Wenn Sie als Coach oder Trainer arbeiten und sich für Burnout-Thematiken und den Einsatz von Biofeedback-Methoden im Coaching interessieren, darf ich Ihnen folgendes Seminar empfehlen: Resilienz im Coaching bei der Münchner Akademie für Coaching. Gerne stehe ich Ihnen auch für individuelle Anfragen jederzeit zur Verfügung.

 

Ihre Nicole Hövel

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Nicole
Nicole

Als Psychologin, Coach und Trainer unterstütze ich Sie dabei, Kommunikation in Ihrem Unternehmen, in Ihrem Team und mit Ihren Kunden noch erfolgreicher zu gestalten.

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